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Dienstag, 25. April 2017

Reforma da Previdência - das brasilianische Rentenproblem

"Reforma" ist - leicht zu erraten - eine "Reform". Unter "Previdencia" versteht man "Rentenversicherung". Die Reform der Rentenversicherung ist zur Zeit das große Thema in Brasilien. Die Regierung will die Zuschüsse zur Rentenversicherung streichen. Die derzeitige Regierung behauptet, dass ohne die Reform Brasilien in Kürze kein Geld mehr habe, um die Gehälter der Staatsbeschäftigten, der Rentner und Sozialhilfeempfänger zu bezahlen.

Mittwoch, 1. Februar 2017

Pichadores, muralistas, grafiteiros - Kunst, die aus dem Rahmen fällt

Unter "pichador" auch "pixador" geschrieben, versteht man wohl - die Wörterbücher sind noch schweigsam zu diesem Begriff - einen Menschen, der Wände mit in der Regel politischen Parolen beschreibt. Ein "muralista" neigt eher zum Bemalen öffentlicher Flächen, während der "gafiteiro" inzwischen als Grafittikünstler sich ein gewisses Renomée verschafft hat. Die Stadt São Paulo hat inzwischen den "pichadores" den Kampf angesagt, die poltischen Parolen passen dem neuen Oberbürgermeister der Stadt nicht. Die Strafen sollen deshalb verschärft werden.
"Muralistas" und "grafiteiros" will man dagegen weiterhin gewähren lassen.

Montag, 13. Oktober 2014

Coxinhas - von der brasilianischen Leibspeise zum Schnösel

"Coxinhas" (Einzahl: Coxinha) sind eine sehr populäre Speise in Brasilien. Sie besteht aus Hühnerfleisch mit einer Pampe rundum und oft mit einem herausragenden Hühnerknochen zum anfassen.
Inzwischen wird der Begriff  "Coxinhas" auch in der brasilianischen Subkultur verwendet. Er bezeichnet eine besimmte soziale Gruppe, die sich durch gemeinsame Werte verbunden fühlt. Ihre Mitglieder zeichnen sich durch einen übertriebenen Individualismus aus und versuchen sich vom Rest der Gesellschaft abzusondern, weil sie sich für etwas besseres halten.


Donnerstag, 13. Februar 2014

Camelô - auch sie proben jetzt den Aufstand

Der "Camelô" ist ein ambulanter Straßenhändler auf portugiesisch auch "vendedor ambulante" genannt. Sie gehören zur brasilianischen Schattenwirtschaft. Weil sie ihre Klapptische überall aufstellen und besonders gern wo es eng wird, sind sie nicht gerade beliebt. Zur Zeit gibt es in Rio de Janeiro eine "revolta dos camelôs" (Aufstand der Straßenhändler). Der Protest wendet sich gegen die Stadtpolizei ("guarda municipal"), die die Straßenhändler als unerwünschtes Gesindel behandelt. Dabei schreckt sie nicht davor zurück, diese Menschen auf grausamste Weise zu verprügeln oder tot zu schlagen. Diese haben jetzt genug davon: Sie revoltieren.

Sonntag, 17. November 2013

Pessoas em situação de rua - gibt es noch viele in Brasilien

"Pessoas em situação de rua" bedeutet wörtlich übersetzt "Personen in Situation der Straße". Dafür gibt es ein viel einfacheres Wort: Es handelt sich um "Obdachlose", "Personen, die auf der Straße leben". Eine solch höfliche Umschreibung wie die oben beschriebene wird nach Meinung einiger brasilianischer Menschenrechtskämpfer der Situation der Obdachlosen in Brasilien, die sonst nur als "mendigos" (Bettler), "vândalos" (Vandalen) oder "viciados" (Süchtige) beschimpft werden, gerechter und regt die Gesellschaft zu einem menschenwürdigeren Umgang mit ihnen an.

Sonntag, 19. August 2012

Lei Maria da Penha - Frauen können sich jetzt wehren

Es handelt sich hier um ein Gesetz ("lei"), das nach einem Institut benannt wurde. Es handelt sich um das "Instituto Maria da Penha". Übersetzt heißt es somit "Maria da Penha-Gesetz". Das Institut Maria da Penha hat es sich zur Aufgabe gemacht, Projekte zum Schutz der Frauen zu entwickeln. Das nach ihm benannte Gesetz ist ein Gesetz zu Bekämpfung der "violência doméstica e familiar" (häuslichen und familiären Gewalt). Ihr Ziel ist die Eliminierung (Eliminação) aller Formen der Diskriminierung (Discriminação) gegen die Frauen (mulheres).


Freitag, 25. Mai 2012

Mais alimentos - gegen den Hunger

Bei "Mais Alimentos" handelt es sich um ein Förderprogramm der "Secretaria da Agricultura Familiar" (Sekretariat für familiäre Landwirtschaft) des "Ministério do Desenvolvimento Agrário" (Ministeriums für landwirtschaftliche Entwicklung). Der Begriff "Mais Alimentos" bedeutet "mehr Lebensmittel". Mit dem Programm soll in die ländliche Eigentumsinfrastruktur investiert werden und damit die notwendigen Bedingungen für eine Erhöhung der Produktion in der familiären Landwirtschaft, der "agricultura familiar", geschaffen werden. Dafür werden Kredite bis zu einer Höhe von R$ 130.000 (ca. 50.000 Euro) gewährt, die innerhalb von 10 Jahren abgezahlt werden müssen.


Webseite des Programm "Mais Alimentos"

Donnerstag, 16. Februar 2012

Auxílio-Alimentação - fürs tägliche Brot

"Auxílio-Alimentação" ist ein Begriff aus dem brasilianischen Arbeitsrecht. Es handelt sich um einen Zuschuss für jeden Tag einer Arbeitsleistung, der in Geldform einem aktiven öffentlichen Bediensteten bezahlt wird, damit er damit die Kosten für seine Ernährung während des Arbeitstages bestreiten kann. Der Begriff wird aber auch außerhalb des öffentlichen Dienstes verwendet und entspricht am ehesten unserem Wort "Essenszuschuss".

Samstag, 11. Februar 2012

PEC 300 - soll endlich umgesetzt werden, sonst drohen Streiks

"PEC" ist in Brasilien die Abkürzung für "Proposta de Emenda à Constituição". Hierbei handelt es sich um den "Vorschlag eines Verfassungszusatzes". "PEC 300" stammt aus dem Jahr 2008. Er wird im brasilianischen Parlament unter der Nummer "PEC 300/2008" geführt. Bei dem verfassungsändernden Vorschlag geht es darum, dass die "Policiais Militares", "Militärpolizisten" (in Brasilien die kasernierte Polizei) in den Bundesstaaten nicht schlechter bezahlt werden dürfen wie die Militärpolizei im "Distrito Federal", dem "Bundesdistrikt". Der "Distrito Federal" steht für das Gebiet der Hauptstadt Brasilia. In den letzten Tagen ist es vor allem in Bahia zu heftigen Streikaktionen der Militärpolizei gekommen, weil der Verfassungszusatz bisher nicht umgesetzt wurde. Inzwischen droht auch die Militärpolizei in Rio de Janeiro mit Streiks und die Stimmen, die fordern, dass endlich Bewegung in das PEC 300 kommt, werden immer lauter.


Mittwoch, 31. August 2011

Registro Eletrônico de Ponto (REC) - Zeitmessung auf Brasilianisch

Der Begriff "Registro Eletrônico de Ponto", abgekürzt REC, entspricht unserem Arbeitszeitmessgerät "Stechuhr". Auch wenn die antiquierten Stechuhren auch bei uns längst durch elektronische Erfassungsgeräte ersetzt worden sind. So lautet auch die wörtliche Übersetzung des Begriffs: "Elektronisches Register des Punktes". Der Begriff "stempeln", den man bei uns auch im Zusammenhang mit der Stechuhr benutzt, lautet auf portugiesisch "bater ponto". In diesen Tagen wird das REC für alle Arbeitgeber in Brasilien mit mehr als 10 Beschäftigten zur Pflicht.

Mittwoch, 12. Januar 2011

Rede social - vernetzt alles und jeden

Unter "Rede social" versteht man "Soziale Netzwerke". Ein solches Netzwerk verbindet Personen und ist in neuerer Zeit insbesondere im Internet anzutreffen. Man unterscheidet zwischen "redes de relacionamentos", "Beziehungsnetzwerke" (facebook, orkut, myspace, twitter, tymr), die vor allem im zwischenmenschlichen Bereich angesiedelt sind und "redes profissionais", "berufliche Netzwerke" (z.B. linkedin). Daneben gibt es aber auch "redes comunitárias", "Gemeinschaftsnetzwerke", in Stadtteilen und Gemeinden oder "redes políticas", "politische Netzwerke".

Samstag, 25. September 2010

INSS - sorgt für Geld im Alter

"INSS" ist die Abkürzung für "Instituto Nacional do Seguro Social", das brasilianische "Nationale Institut der Sozialversicherung". Dieses ist für die "pensão", "Rente oder Pension" eines Brasilianers zuständig. Für "Rente" gibt es auch den Begriff "aposentadoria", das "Witwen/r-Geld" wird "pensão por morte", das "Krankengeld" "auxílio-doença" und die "Unfallrente" "auxílio-acidente" genannt.

Freitag, 30. April 2010

Mesa de negociação - dort sollten Probleme gelöst werden

"Mesa de negociação" ist der "Verhandlungstisch". An ihm spricht man über "reivindicações" = "Forderungen". Manchmal verewigt sich ein solcher "Verhandlungstisch", dann spricht man von "mesa permanente de negociação" = "permanenter Verhandlungstisch". Bei den Verhandlungen muss man den richtigen Zeitpunkt finden, um zu "pressionar" = "Druck auszuüben" und "ceder" = "nachzugeben".

Mittwoch, 14. April 2010

FGTS - alles für den Lohnabhängigen

"FGTS" ist die Abkürzung für "Fundo de Garantia do Tempo de Serviço" und ist so etwas wie die brasilianische Arbeitslosenversicherung. Wörltich übersetzt: "Garantiefonds der Zeit der Beschäftigung". Es handelt sich um "recursos financeiro" = "Finanzmittel", "administrados" = "verwaltet" vom "Estado brasileiro" = "brasilianischen Staat".

Siehe auch Wikipedia portugiesisch: Fundo de Garantia do Tempo de Serviço

Freitag, 19. März 2010

Operação tartaruga - da läuft nicht mehr viel

Für die Brasilianer scheint die "tartaruga" = "Schildkröte" ein sehr langsames Tier zu sein. Die Angehörigen des Strassenverkehrsamtes in Recife kämpfen nämlich in einer "operação tartaruga" = "Operation Schildkröte" für eine bessere Bezahlung. Bei uns ist diese Gangart auch als "Dienst nach Vorschrift" bekannt so wie es auch die brasilianische Presse beschreibt: "O atendimento ao usuário está em "ritmo tartaruga"" = "Die Betreuung des Antragstellers wird im "Schildkrötenrhytmus" erfolgen".

Mittwoch, 27. Januar 2010

Desalojado oder desabrigado?

Im brasilianisch-portugiesischen Sprachgebrauch gibt es die feine Unterscheidung zwischen "desalojado" und "desabrigado". Beide Wörter bedeuten eigentlich, dass man "keine Wohnung" hat, also "obdachlos" ist. Allerdings hat derjenige, der "desalojado" ist, das bessere Los, er kann noch in "casas de amigos e parentes" = "Häusern von Freunden und Verwandten" unterkommen. Der "desabrigado" ist wirklich "obdachlos", ihm bleiben nur noch die "abrigos públicos", die "öffentlichen Unterkünfte".

Donnerstag, 21. Januar 2010

Central Única dos Trabalhadores - kämpfen für Rechte

Die "Central Única dos Trabalhadores", abgekürzt "CUT" ist der grösste Gewerkschaftsdachverband Brasiliens. Übersetzt lautet die Bezeichnung "Einheitszentrale der Arbeiter". Ihr Hauptkampfmittel ist der "greve" = "Streik" oder auch "paralisações" = "Arbeitsniederlegungen", um die "empresas" = "Unternehmen" zu etwas zu drängen.

Donnerstag, 17. Dezember 2009

Ministério do Desenvolvimento Social e Combate à Fome - sehr brasilianisch

Das "Ministério do Desenvolvimento Social e Combate à Fome" ist eine brasilianische Regierungsinstitution, nämlich das "Ministerium für soziale Entwicklung und Bekämpfung des Hungers". Seit die PT, die "Partido dos Trabalhadores" in Brasilien an der Macht ist, wird vor allem die Bekämpfung der Armut ernster genommen.

Wortbedeutungen:
ministério: Ministerium
desenvolvimento social: sozial Entwicklung
combate: Bekämpfung
fome: Hunger
partido: Partei
trabalhador: Arbeiter

Sonntag, 11. Oktober 2009

Bolsa Familia - Hilfe für die Familie

Die "Bolsa Familia" ist eine finanzielle Zuwendung des brasilianischen Staates für bedürftige Familien. Man könnte es wörtlich mit "Familien-Stipendium" übersetzen, aber vielleicht ist "Familien-Beihilfe" aussagekräftiger.

In Anspruch nehmen können diese Familien mit einem Monatseinkommen bis R$137,00 (ca. 55 Euro). Der Wert der Beihilfe beläuft sich auf R$20,00 bis R$182,00 (8 bis 73 Euro). Bedingung ist, dass die Familie an einem Programm im Bereich Gesundheit und Erziehung teilnimmt.

Das Programm soll extreme Armut bekämpfen.