Sonntag, 17. November 2013

Pessoas em situação de rua - gibt es noch viele in Brasilien

"Pessoas em situação de rua" bedeutet wörtlich übersetzt "Personen in Situation der Straße". Dafür gibt es ein viel einfacheres Wort: Es handelt sich um "Obdachlose", "Personen, die auf der Straße leben". Eine solch höfliche Umschreibung wie die oben beschriebene wird nach Meinung einiger brasilianischer Menschenrechtskämpfer der Situation der Obdachlosen in Brasilien, die sonst nur als "mendigos" (Bettler), "vândalos" (Vandalen) oder "viciados" (Süchtige) beschimpft werden, gerechter und regt die Gesellschaft zu einem menschenwürdigeren Umgang mit ihnen an.

Samstag, 26. Oktober 2013

Outubro Rosa - eine Erinnerung für Brasilianerinnen

"Outubro Rosa", "rosa Oktober" steht für eine Gesundheitskampagne während des Monats Oktober. In diesem Monat sollen die Brasilianierinnen daran erinnert werden, wie wichtig eine frühzeitige Erkennung von Brustkrebs ist. Gemeinden veranstalten in diesem Monat Kurse für die Selbsterkennung von Brustkrebs, bieten aber auch medizinische Diagnose-Erkennung an. Die Männer haben ihre Erinnerung mit dem Symbol "novembro azul", dem "blauen November". In diesem Monat werden sie über die Bedeutung der frühzeitigen Erkennung des Prostatakrebses aufgeklärt.

Samstag, 14. September 2013

Mais medicos - aber bitte nicht aus Kuba

Brasilien leidet an Ärzte-Mangel. Deshalb hat die brasilianische Regierung ein Programm aufgelegt, das sich "Mais medicos" nennt und übersetzt bedeutet "mehr Ärzte". Der offizielle Titel des Programms erweitert sich um "mais medicos para o Brasil" (mehr Ärzte für Brasilien) und wird ergänzt durch "mais saúde para você" (mehr Gesundheit für dich). Da man Ärzte nicht so einfach aus dem Ärmel zaubert - der Nachwuchs muss erst ausgebildet werden - hat die brasilianische Regierung beschlossen auch kubanische und andere ausländische Ärzte anzuwerben. Dagegen läuft der brasilianische Ärzteverband Sturm.

Freitag, 12. Juli 2013

SUS - soll der Gesundheit der Brasilianer dienen

SUS ist die Abkürzung für "Sistema Único de Saúde". "Saúde" ist das Wort für Gesundheit, bei SUS handelt es sich somit um das "Gesundheitseinheitssystem". Damit ist das öffentliche staatlich finanzierte brasilianische Gesundheitswesen gemeint. Das Recht auf Gesundheit ist in der brasilianischen Verfassung festgeschrieben seit 1988 und gleichzeitig wird die Förderung des Gesundheitswesen zu einer staatlichen Aufgabe erklärt. 190 Millionen Personen sind vom öffentlichen brasilianischen Gesundheitssystem abhängig.

Freitag, 31. Mai 2013

Poster lambe-lambe ärgern die Behörden

Ein "poster lambe-lambe" ist ein in der Regel selbst erstelltes Plakat (Poster), das ohne Genehmigung im öffentlichen Bereich an Wände geklebt wird. Sie werden auch "poster-bomber" genannt. Die Stadt Recife ärgert diese Art von Werbung. Sie hat allen Urhebern von solchen Postern in der Stadt ein Ultimatum gestellt, dass diese bis morgen, Samstag, aus dem öffentlichen Bereich entfernt werden müssen. Falls die Plakate nicht entfernt werden, drohen hohe Geldstrafen oder Verbot des Veranstaltung, für die geworben wird. Für die Stadtverwaltung sind diese Plakate eine "poluição visual", eine "visuelle Verschmutzung".

Donnerstag, 30. Mai 2013

Superlotação in São Paulo - verursacht ein Gefühl der Enge

Das Thema "Superlotação" ist ein heißes Thema in der Großstadt São Paulo. Das Wort bedeutet "Überfüllung". Überfüllt ist die "metrô", die U-Bahn, der Stadt. Die Menschenmassen in den U-Bahnhöfen haben bereits zu einer Berichterstattung in der ausländischen Presse geführt. São Paulo hat 20 Millionen Einwohner und die Zeitung "O Estado de São Paulo" schreibt auf seiner Internetseite, dass die Stadt bezüglich der Verkehrssituation eine der schlimmsten der Welt (um dos piores do mundo) ist und mit Bangkok, Peking, Shanghai, Kairo, Kalkutta, Chennai und Jakarta verglichen werden muss.

Montag, 25. März 2013

Ciclofaixa móvel - eine bewegliche Rad-Lösung

Die Stadt Recife im brasilianischen Pernambuco spendiert seiner Bevölkerung  ab heute immer am Sonntag und an Feiertagen eine "Ciclofaixa móvel". Dabei handelt es sich um eine "bewegliche Fahrradspur" auf öffentlichen Straßen. Fahrradfahren war bis vor nicht allzu langer Zeit in dieser tropischen Stadt unbekannt. Auch jetzt dient das Fahrradfahren nur dem dem Vergnügen und weniger als nützliches Verkehrsmittel. Man setzt immer noch voll auf den Autoverkehr, obwohl die Dauerstaus in der Stadt die Menschen nerven. Unter dem Thema "pedalar no Recife" ("radeln in Recife") sollen auch Touristen angelockt werden. Die dürfen dann aber nur am Sonntag kommen, denn sonst werden sie das übliche Verkehrschaos erleben.

Mittwoch, 13. März 2013

Programa Nacional de Banda Larga – Brasilien soll breit vernetzt werden

Die brasilianische Regierung hat ein "Programa Nacional de Banda Larga" (abgekürzt: PNBL), mit dem die Breitbandausstattung des Landes gefördert werden soll, gestartet. Übersetzt handelt sich um ein "Nationales Breitbandprogramm". Das Programm wurde per Gesetz im Jahre 2010 gestartet und hat zum Ziel weitflächig den Zugang zum Internet (conexão à Internet) im Breitbandbereich sicherzustellen. Das soll auch den Anschluss der Bevölkerung an die digitale Welt voranbringen, was im Behörden-Portugiesisch "inclusão digital" genannt wird.


Dienstag, 12. Februar 2013

Camisinha - eine typische brasilianische Verniedlichung

"Camisinha" ist die Verkleinerungsform von "camisa" und dieses Wort bedeutet "Hemd". Das "camisinha" ist somit ein "kleines Hemd" oder "Hemdchen". In Brasilien ist die "camisinha" aber auch eine Umschreibung für "Kondom" oder "Präservativ". Letzteres wird auch "preservativo" genannt. Wer das "camisinha" brav benutzt ist ein "adepto da camisinha".

Donnerstag, 31. Januar 2013

Banheiros químicos - wichtig im Carneval

Unter "banheiros químicos" versteht man "chemische Toiletten", die in der Regel mobil aufgestellt werden. Wichtig sind sie im derzeit dem Höhepunkt zustrebenden brasilianischen Karneval wie die Zeitung "A Tarde" aus Salvador / Bahia unter dem Titel "guerra ao xixi na rua" (Krieg dem Urinieren auf der Straße)  berichtet. Üblich war es, dass mangels Gelegenheit uriniert wurde, wo gerade Platz war. Die Brasilianer haben für urinieren das Wort "xixi" (ausgesprochen "schischi"), bei uns macht man "pipi". Hört sich nett an, aber stinkt doch gewaltig. Der Bürgermeister von Salvador hat strenge Kontrollen und harte Strafen für "Straßen-Pinkler" angekündigt. Allerdings weiß niemand, wie hoch die Strafen sein sollen, weil diese noch nicht festgelegt sind.

Donnerstag, 17. Januar 2013

Dilma bolada - spasseshalber

"Dilma bolada" soll bereits 169.000 Fans auf Facebook haben. ""Sou linda, sou diva, sou presidenta" ist ihr Wahlspruch. "Ich bin schön, ich bin eine Diva, ich bin Präsidentin". Es geht tatsächlich um die brasilianische Präsidentin Dilma Rousseff, sie spricht aber nicht die von sich selbst überzeugten Worte, sondern es handelt sich um eine Parodie auf Dilma. Die Figur wurde von dem 22-jährigen Jeferson Monteiro geschaffen und erfreut sich zunehmender Beliebtheit im Land. Das Wort "bolada" ist auch für Brasilianer erklärungsbedürftig, denn es handelt sich um eine Redensart aus Rio und charakterisiert "uma pessoa de temperamento difícil", "eine Person mit schwierigem Temperament". Deutscher Übersetzungsvorschlag: "Zickige Dilma"?