Montag, 26. Dezember 2016

Lei das teles - Pirvatisierung auf Brasilianisch

"Lei das teles" ist die Kurzform eine Gesetzentwurfes, der sich mit vollem Wortlaut "Lei Geral de Telecomunicações". Letzteres bedeutet "Allgemeines Gesetz über die Telekommunikation". In ihm wird die Möglichkeite zu mehr Privatisierungen im Telekommunikationsbereich eröffnet. Der Gesetzentwurf ist heftig umstritten, vor allem weil die Regierung versucht, ihn noch bis zum Ende des Jahres bei möglichst geringer Beteiligung des Parlaments durch das Gesetzgebungsverfahren zu prügeln.

Samstag, 5. November 2016

Cassetete de madeira - damit sollen straffällige Jugendliche erzogen werden

Ein "cassetete de madeira" ist ein "Holzprügel". Im brasilianischen Bundesstaat Mato Grosso do Sul (MS) ist man der Ansicht, dass dieses Instrument ein gutes Erziehungsmittel bei Jugendlichen in Gefängnissen ist. Die Verantwortlichen nennen die "cassetete de madeira" ein "“instrumento socioeducador”, also ein "sozialerzieherisches Instrument" und sie sind auch noch stolz auf diese Erkenntnis. Im brasilianischen Hinterland hinkt man noch weit hinter der Entwicklung in der modernen Erziehungswissenschaft hinterher. Allerdings hat jetzt die Menschenrechtskommission diese Erziehungsmethode als das benannt, was sie tatsächlich ist: Eine "tortura", ein "Folter".

Samstag, 15. Oktober 2016

Teto de gastos - brasilianische Regierung will Schuldenbremse

"Teto de gastos" bedeutet so etwas wie "Deckelung der Ausgaben". Im politischen Jargon kann man das auch als "Schuldenbremse" bezeichnen. Nachdem die bisherige Amtsinhaberin Dilma Rousseff in einem fragwürdigen Verfahren ihres Amtes enthoben worden war, versucht ihr Nachfolger Temer mit dem Gesetzentwurf PEC 241 eine solche Schuldenbremse einzuführen. Mit dem PEC 241 soll die Verfassung insoweit geändert werden, dass ein "teto de gastos" für die nächsten 20 Jahre festgeschrieben wird.

Montag, 25. Juli 2016

Mulher negra - wie übersetzen?

"Mulher negra" wird in Brasilien eine dunkelhäutige Frau genannt. Genau übersetzt bedeutet es "schwarze Frau". In Brasilien werden damit aber nicht nur wirklich schwarzhäutige Frauen benannt, sondern alles, was es zwischen hellbraun und schwarz gibt. Der Gegensatz dazu ist die "mulher branca", die "weisse Frau".

Freitag, 26. Februar 2016

Bandeira tarifária da eletricidade - ein Farbenspiel, das kostet

Unter "Bandeira tarifária da eletricidade" versteht man die "Bandbreite der Stromtarife". Seit 2015 gibt es ein von der "Agéncia Nacional de Energia Eléctrica" (abgekürzt ANEEL), der "Nationalen Agentur für Elektroenergie", verwaltetes System von farblich gekennzeichneten Tarifmöglichkeiten.

Danach gibt es 3 Tarife, die mit "verde, amarela und vermelha" (grün, gelb und rot) gekennzeichnet werden. Die Einstufung hängt davon ab, ob es genügend Strom gibt und wie preiswert er produziert werden kann. "Verde/Grün" ist der preiswerteste Tarif, weil genügend Strom produziert werden kann. Bei amarelo/gelb muss  R$ 0,025 pro Kilowattstunde mehr bezahlt werden und bei vermelho/rot sind es R$ 0,045 mehr. Zur Zeit gilt die "bandeira vermelha / der rote Tarifbereich", weil die Stauseen zu wenig voll sind laut Begründung des ANEEL. Viele Brasilianer fühlen sich verkohlt und meinen, dass das nicht stimmt und sie von ANEEL im Verbund mit den Elektrizitätsproduzenten verkohlt werdne.

Montag, 8. Februar 2016

Carnaval sem assédio - nicht nur in Köln ein Problem

"Carnaval sem assédio" bedeutet "Karneval ohne Belästigung". Mit "Belästigung" ist die sexuelle Belästigung von Frauen durch Männer gemeint. In Brasilien ist das während der Karnevalszeit gang und gäbe. In Brasilien haben sich deshalb für den diesjährigen Karneval Frauen zusammengeschlossen, um unter dem Wahlspruch "Carnaval sem assédio" für mehr Respekt ihnen gegenüber zu kämpfen.

Sonntag, 17. Januar 2016

BBB - da sind die Brasilianer unheimlich scharf drauf

Die Abkürzung "BBB" steht für "Big Brother Brasil". Eine Fernsehshow, die es auch in vielen anderen Ländern gibt. "BBB 2016" wird vom größten Medienkonzern, dem "Globo", produziert. Die Sendung bietet eher ein peinliches Niveau. Ein brasilianischer Blogger schreibt, dass "die Teilnehmer immer falsch und egozentrisch seien", trotzdem müsse man zugeben, dass die Sendung ein voller Erfolg sei. In der Welt des brasilianischen Kommerzfernsehens ist die Sendung vor allem finanziell erfolgreich.