Mittwoch, 31. August 2011

Registro Eletrônico de Ponto (REC) - Zeitmessung auf Brasilianisch

Der Begriff "Registro Eletrônico de Ponto", abgekürzt REC, entspricht unserem Arbeitszeitmessgerät "Stechuhr". Auch wenn die antiquierten Stechuhren auch bei uns längst durch elektronische Erfassungsgeräte ersetzt worden sind. So lautet auch die wörtliche Übersetzung des Begriffs: "Elektronisches Register des Punktes". Der Begriff "stempeln", den man bei uns auch im Zusammenhang mit der Stechuhr benutzt, lautet auf portugiesisch "bater ponto". In diesen Tagen wird das REC für alle Arbeitgeber in Brasilien mit mehr als 10 Beschäftigten zur Pflicht.

Donnerstag, 25. August 2011

MPF - das Über-Ministerium, das keins ist

Die Abkürzung "MPF" steht in Brasilien für "Ministério Público Federal". Übersetzt heißt das "Öffentliches Bundesministerium". Das ist nicht gerade aussagekräftig. Beim näheren Hinsehen ist das ein Ministerium, das eine Menge anderer Ministerien im Bauch hat! Das sind das Ministério Público da União (MPU) (Öffentliches Ministerium der Union), das "Ministério Público do Trabalho" (Öffentliches Ministerium für Arbeit), das "Ministério Público Militar" (öffentliches Militärministerium) und das "Ministério Público do Distrito Federal e Territórios (MPDFT)" (Öffentliches Ministerium für den Bundesdistrikt und die Territorien). Einheitliches Kennzeichen ist das Wort "público". Wenn man genau hinsieht kommt man allerdings eine ganz neue Deutung: Das MPF und seine untergeordnete Behörden sind so etwas wie die Bundesstaatsanwaltschaft Brasiliens. Sie haben nämlich die Aufgabe die Einhaltung der Gesetze zu überwachen und sind in dieser Funktion weisungsungebunden.

Montag, 15. August 2011

Mensalão - so funktioniert brasilianische Politik


In der brasilianischen Politik gab es 2005/2006 einen großen Skandal, der als "Escândalo do mensalão" in die Geschichte einging. Skandal heisst auf Portugiesisch "escândalo". Schwieriger ist das Wort "mensalão". Bei diesem Wort handelt es sich um eine Variante des Wortes "mensalidade", bei dem es sich um eine "monatliche Zahlung" handelt. Alternativ gibt es auch das Wort "mesada", was man mit einem "monatlichen Taschengeld" übersetzen könnte. Dieses "Taschengeld" erhielten Abgeordnete des brasilianischen Parlaments, damit sie für bestimmte Regierungsvorhaben stimmten. Sie wurden sozusagen mit einem "Zuschuss" gekauft. Unter den Abgeordneten wurde diese illegale Praxis dann als "mensalão" bezeichnet.


Freitag, 5. August 2011

Brasil sem miséria - das Elend soll ein Ende haben

Die brasilianische Regierung hat den "plano", "Plan", "Brasil sem miséria" aufgelegt. Sein Ziel ist es, ein Brasilien zu schaffen, in dem es allen Teilen des Volkes gut geht. Also ein "Brasilien ohne Elend". Das "objetivo", "Ziel", des Plans ist es die Einkünfte und den Wohlstand der Bevölkerung anzuheben. "Bem-estar" ist das Wort für "Wohlstand". Im Rahmen des Programms werden die Familien, die in absoluter Armut leben, erfasst und nach ihren Bedürfnissen in die verschiedenen Programme integriert. Entsprechend der Volkszählung von 2010 schätzt man, dass etwa 16,2 Millionen Brasilianer die Kriterien für dieses Programm erfüllen.

Webseite des Plano Brasil Sem Miséria 

Montag, 1. August 2011

Copa da corrupção - deprimierend für Brasilianer

Die Brasilianer haben die Hoffnung schon aufgegeben, dass die "Copa" und damit meinen sie den Siegerpokal der Fußball-WM stellvertretend für die Bezeichnung "Fußball-Weltmeisterschaft", in  ihrem eigenen Land im Jahr 2014 eine saubere Sache wird. Nach einer kürzliche Umfrage sind 8 von 10 "torcedores", "Fußballanhänger", in Brasilien der Ansicht, dass die Weltmeisterschaft in ihrem Land zur "Copa da corrupção", "Korruptionsweltmeisterschaft", wird. Die Weltmeisterschaft wird auch verkürzt nur "O Mundial" genannt, was wörtlich "Die Welt-" heisst (bei uns muss da noch ein Wort dazu kommen, damit man das versteht).